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75 Jahre Genfer Konventionen

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Introduction

Willkommen auf der Plattform des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten zu den Genfer Konventionen. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Genfer Konventionen, die das Fundament des humanitären Völkerrechts (HVR) bilden, befassen wir uns hier mit den Ursprüngen dieser Abkommen, den Herausforderungen in diesem Bereich sowie mit den Massnahmen der Schweiz zu ihrer Umsetzung. Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Genfer Konventionen von Solferino bis heute anhand unserer Infografiken, Videos und Texte. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

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Que sont les Conventions de Genève

Die Genfer Konventionen sind völkerrechtliche Verträge, die zusammen mit ihren drei Zusatzprotokollen das Fundament des humanitären Völkerrechts (HVR) bilden. Sie sollen dazu beitragen, Kriege humaner zu machen, indem sie internationale Regeln festlegen, die in jedem bewaffneten Konflikt eingehalten werden müssen.

Die Genfer Konventionen schützen Personen, die nicht an Feindseligkeiten teilnehmen (Zivilpersonen, medizinisches Personal oder Mitarbeitende humanitärer Organisationen) oder nicht mehr teilnehmen können (verwundete, kranke und schiffbrüchige Soldaten sowie Kriegsgefangene).

Die Schweiz ist Depositarstaat der vier Genfer Konventionen von 1949 und ihrer drei Zusatzprotokolle von 1977 und 2005.

Die Genfer Konventionen in fünf Punkten




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La Suisse et les Conventions de Genève, quelle histoire?

1859: Schlacht von Solferino: Der Schweizer Henry Dunant setzte sich für die Verwundeten ein und legte so den Grundstein für die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

1864-1929: Internationale Konferenzen (Genf und Den Haag): An diesen Konferenzen wurden Konventionen zum Schutz der Kriegsopfer und zur Regelung der Mittel und Methoden der Kriegsführung verabschiedet.

1939-1945: Zweiter Weltkrieg: Der Krieg machte deutlich, dass der im HVR verankerte Schutz verbessert werden muss.

1949: Genf: Unter dem Vorsitz von Bundesrat Max Petitpierre erarbeitete eine internationale Konferenz die vier Genfer Konventionen von 1949, die später durch drei Zusatzprotokolle ergänzt wurden.  

Die Genfer Konventionen in fünf Punkten






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Quel est l'impact des Conventions de Genève?

Die Genfer Konventionen retten auch heute noch Millionen von Menschenleben, die durch die zahllosen Konflikte weltweit bedroht sind, führen Tausende von Familienmitgliedern wieder zusammen und helfen Tausenden von Kriegsgefangenen. Indem sie die Folgen bewaffneter Konflikte eindämmen, tragen sie zu einer Rückkehr zum Frieden bei.

Die Genfer Konventionen in fünf Punkten
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Die Idee, dass die schwächsten Menschen vor Krieg geschützt werden müssen, reicht weit in die Vergangenheit zurück und gilt nicht nur für eine einzelne Kultur oder ein einzelnes Volk.  

Im Prolog des Kodex Hammurabi, den der gleichnamige babylonische Herrscher vor fast 4000 Jahren erliess, heisst es zum Beispiel, die Gesetze sollen dafür sorgen, dass «der Starke dem Schwachen kein Unrecht tue».
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In der Neuzeit beginnt die Geschichte des Schutzes der Zivilbevölkerung und der Minderung des kriegsbedingten Leidens in Solferino. Protagonist ist der Genfer Henry Dunant.
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1859 wurde Dunant auf einer Reise nach Norditalien Zeuge der Gräuel der Schlacht von Solferino. Tief erschüttert über das Leiden der Verwundeten, die ohne Hilfe auf dem Schlachtfeld zurückgelassen wurden, schrieb er das Buch «Eine Erinnerung an Solferino».

Darin machte er zwei revolutionäre Vorschläge: die Schaffung nationaler Hilfsgesellschaften zur Versorgung der Verwundeten im Krieg und die Unterzeichnung eines internationalen Abkommens zum Schutz von Verletzten und Sanitätspersonal.
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Diese visionären Vorschläge führten 1863 zur Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Ein Jahr später organisierte die Schweiz eine diplomatische Konferenz, an der die erste Genfer Konvention zur Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen verabschiedet wurde, die den Grundstein für das moderne humanitäre Völkerrecht (HVR) legte.   


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Die Gräuel des Zweiten Weltkriegs zeigten jedoch, dass es zusätzliche, strengere Bestimmungen zum Schutz der Zivilbevölkerung brauchte. Zu diesem Zweck organisierte die Schweiz 1949 erneut eine diplomatische Konferenz in Genf.

Unter der Leitung von Bundesrat Max Petitpierre gelang es den teilnehmenden Staaten in nur vier Monaten, das bestehende Regelwerk anzupassen und eine vierte Konvention über den Schutz von Zivilpersonen zu erarbeiten. Die vier Genfer Konventionen wurden 1949 verabschiedet und sind auch heute noch in Kraft.

1. Schutz verwundeter und kranker Militärpersonen im Feld in Kriegszeiten

2.  Schutz verwundeter, kranker und schiffbrüchiger Militärpersonen zur See in Kriegszeiten

3.  Kriegsgefangene

4.  Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten  
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Die Verletzungen des HVR haben dramatische Auswirkungen für die Zivilbevölkerung. Die Vertragsstaaten sind verpflichtet, das HVR einzuhalten und seine Einhaltung durchzusetzen. Dadurch wird die individuelle und kollektive Verantwortung gestärkt. Das HVR verpflichtet die Staaten, alle erforderlichen gesetzgeberischen und gerichtlichen Massnahmen zu ergreifen, um Personen, die schwere Verbrechen begangen oder deren Begehung angeordnet haben, strafrechtlich zu verfolgen.

Die Schweiz hat die Achtung, Förderung und Umsetzung des HVR zu einer Konstante ihrer Aussenpolitik gemacht. Sie verfügt somit über die notwendigen Instrumente und Mechanismen für die Verbreitung des HVR und entsprechende Ausbildungsprogramme, aber auch für die Verfolgung von Kriegsverbrechen auf nationaler Ebene. Zudem setzt sie sich auf internationaler Ebene im Kampf gegen die Straflosigkeit ein, insbesondere durch die Unterstützung des Internationalen Strafgerichtshofs.  

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Es gibt heute mehr als hundert Konflikte in der Welt, die unvorstellbares menschliches Leid verursachen. Die humanitären Krisen häufen sich.
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Das 75-Jahr-Jubiläum der Genfer Konventionen findet somit in einem komplexen und angespannten politischen Kontext statt. Vor diesem Hintergrund sind die Genfer Konventionen aktueller denn je.

Sie bilden den stärksten universellen Konsens über die Notwendigkeit, in Kriegszeiten unsere Menschlichkeit zu bewahren. Sie sind also nach wie vor relevant, nützlich und wichtig. Es gibt kein wirksameres Instrument zum Schutz der Opfer von bewaffneten Konflikten.
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«Die Konventionen werden tatsächlich oft eingehalten. Das bedeutet jedes Mal, dass menschliches Leid vermieden wird, dass Gefangene in Sicherheit sind und dass Angehörige informiert werden können», betont Franz Perrez, Direktor der Direktion für Völkerrecht des EDA, in einem Interview.


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Allerdings gibt es in bewaffneten Konflikten rund um die Welt immer wieder Verstösse gegen das HVR mit inakzeptablen humanitären Folgen.
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In einer Zeit, in der Konflikte weltweit grosses Leid verursachen, muss das HVR zu einer politischen Priorität erklärt werden.

75 Jahre Genfer Konventionen ist eine Gelegenheit für die Staatengemeinschaft, konkrete Schritte zu unternehmen, um ihr Engagement für die Menschlichkeit zu erneuern und das HVR durchzusetzen.

Alle Staaten sind verpflichtet, die Genfer Konventionen unter allen Umständen einzuhalten und für ihre Einhaltung zu sorgen. In diesem Sinne ruft die Schweiz alle Staaten und andere Akteure dazu auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um Verletzungen des HVR zu verhindern oder zu beenden.

Die Genfer Konventionen in fünf Punkten
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Der Einsatz digitaler Technologien in bewaffneten Konflikten durch verschiedene Akteure ist in unseren zunehmend digitalisierten Gesellschaften eine Realität. Mit Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Konflikte ausgetragen werden, auf die Arbeit der humanitären Akteure und auf die Nutzung dieser neuen Technologien durch die Betroffenen.



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 Für Philippe Stoll, Senior Techplomacy Delegate beim IKRK,  «der Krieg hat Grenzen, auch im digitalen Raum. Aus unserer Sicht sind die vor 75 Jahren verabschiedeten Genfer Konventionen auch auf Cyber-Operationen in bewaffneten Konflikten anwendbar, genauso wie für andere Waffen, Mittel und Methoden der Kriegsführung.

Sie sind daher weiterhin sehr relevant. Als Hüter der Genfer Konventionen muss das IKRK jedoch stets Veränderungen erkennen und sie juristisch deuten, um den Herausforderungen im Zusammenhang mit neuen Formen der Kriegsführung zu begegnen.»


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Kapitel 1 Introduction

75 Jahre Genfer Konventionen

Kapitel 2 Stühle

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