Flucht
FluchtZurzeit sind weltweit mehr als 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind etwa dreizehn Mal so viele Menschen, wie in der Schweiz leben.
Auftrag GE-1
Schau dir den folgenden Film von Mano Khalil an. Was geht dir dabei durch den Kopf? Welche Gefühle löst er bei dir aus? Halte dies in den Gedankenwolken fest.
- Gedanken zu: Wo und wie Menschen auf der Flucht schlafen und wohnen
- Gedanken zu den Personen
- Gefühle
- Fragen
Lies die Statements von Flüchtenden aus dem Film. Finde heraus, aus welchen Gründen die Menschen flüchten mussten. Schreibe auf, wohin sie geflüchtet sind. Überlege dir aufgrund der Statements, was Heimat für diese Flüchtlinge bedeutet. Haben sie dabei eine Landesgrenze überschritten? Vergleiche die Aussagen der Flüchtenden im Film mit den weiteren Zitaten von Flüchtenden. Sagen diese dasselbe aus? Wie verstehst du die Aussagen? Wie fühle ich mich dabei, wenn ich solche Aussagen höre?
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Informationen zum Filmemacher Mano Khalil (PDF)
Facts
Begriffe
Begriffe
Fluchtländer
Südsudan
Somalia
Libanon
Syrien
Afghanistan
Myanmar
Ukraine
Bangladesch
Venezuela
Kolumbien
Menschen
Aziz
Afghanistan
Abdi
Somalia
Malaika
Südsudan
Hayat
Syrien
Mohammed
Syrien
Und du?
Und du?
CH-Asyl
Was passsiert in der Schweiz
Bei der Ankunft in einem Zentrum müssen die Asylsuchenden ein Personalienblatt ausfüllen sowie die Reise- und Identitätspapiere abgeben. Danach wird ihnen ein Zimmer und ein Bett zugeteilt.
Die Asylsuchenden werden registriert und fotografiert. Das Bild und die Personalien werden für die Unterlagen des Asylverfahrens verwendet.
Den Asylsuchenden werden die Fingerabdrücke abgenommen und mit der europäischen Datenbank "Eurodac" abgeglichen. Mit dem Eurodac-System wird überprüft, ob die Asylsuchenden bereits in einem anderen Staat ein Asylgesuch gestellt haben oder ob sie über ein sicheres Drittland eingereist sind. Falls die jeweiligen Fingerabdrücke bereits in einem anderen Mitgliedsstaat des Dublin-Abkommens registriert sind, ist dieses Land für das Asylgesuch zuständig. Das Dublin-Abkommen soll verhindern, dass Personen gleichzeitig oder nacheinander in mehreren Mitgliedstaaten ein Asylgesuch stellen.
Wer wird in der Schweiz als Flüchtling anerkannt?
Anhörung zu den Asylgründen (Prozess)
Schau den Film «Die Asylanhörung» an. Im Asylzentrum wird jede Person in einem oder in mehreren Gesprächen angehört. In der Regel sind bei dieser Anhörung vier Personen mit dabei. Diese Anhörung ist der Kern des Asylverfahrens.
Notiere die Ziele bzw. Aufgaben, die die Anwesenden bei diesem Gespräch haben. Zusätzliche Informationen zur Asylanhörung findest du ebenfalls online.
Auftrag CHAP-2
Film «Das beschleunigte Asylverfahren in der Schweiz», Entscheid des SEM ermitteln
Im Film «Das beschleunigte Asylverfahren in der Schweiz» werden wesentliche Aspekte des Asylverfahrens erklärt. Schaut zu zweit den Film. Danach recherchiert den Entscheid des Staatssekretariats für Migration SEM und notiert diesen für alle Fluchtfiguren.
Auftrag CHAP-3
Perspektiven – Träume und Realitäten
Der Asylentscheid bedeutet für die Betroffenen eine einschneidende Weichenstellung für die Zukunft. Recherchiere nach, wie deine gewählte Fluchtfigur mit diesem Entscheid umgeht. Halte deine offenen Fragen und deine Gedanken fest. Zum Abschluss des Themas wirst du diese Notizen brauchen.
Perspektiven
Perspektiven vor Ort
Trotz der Bemühungen internationaler Organisationen, Perspektiven vor Ort zu schaffen, fliehen Millionen von Menschen. Ihre Not ist also grösser als der Glaube an eine Zukunft in ihrem eigenen Land.
Was meinst du, was hätte für den Verbleib geholfen? In den sechs Slideshows erfährst du mehr über diese Bemühungen. Entwickle Lösungsvorschläge und halte sie fest.
Links
Weitere Multimedia-Stories
Asylverfahren Schweiz
Das beschleunigte Verfahren folgt einem strikten Ablauf und ist zeitlich über alle Stufen getaktet.
Skills4Life
Kompetenzen und Lebensgrundlagen für Flüchtlinge und Lokalbewohner in Kakuma, Kenia
Hunger
Die Bekämpfung von Hunger und der gerechte Zugang zu gesunder und ausgewogener Ernährung sind eine globale Herausforderung und ein Kernanliegen der DEZA.
Wasser in Krise
Weltweit erhöht sich der Druck auf die Süsswasserressourcen. Der Bedarf nimmt zu. Denn die Weltbevölkerung wächst jährlich um das Zehnfach der Schweizer Bevölkerung: um 80 Millionen Menschen.
Facts
Fact 1
- 63,3 Mio. Binnenvertriebene im eigenen Land
- 43,4 Mio. Flüchtlinge über die Landesgrenze
- 5,6 Mio. Asylsuchende weltweit
Fact 2
Fact 3
Fact 4
aus nur fünf Ländern, und 87 % von ihnen stammen aus nur 10 Ländern.
- Afghanistan 6,4 Mio.
- Syrien 6,35 Mio.
- Venezuela 6,1 Mio.
- Ukraine 6 Mio.
- Südsudan 2,29 Mio.
- Sudan 1,5 Mio.
- Myanmar 1,28 Mio.
- Demokratische Republik Kongo 0,97 Mio.
- Somalia 0,84 Mio.
- Zentralafrikanische Republik 0,76 Mio.
Fact 5
- Die Islamische Republik Iran hat 3,8 Mio. Flüchtende aufgenommen
- Türkei hat 3,3 Mio.
- Kolumbien 2,9 Mio.
- Deutschland 2,6 Mio.
- Pakistan 2,0 Mio.
- Schweiz 211’000
Quelle: UNHCR 2023
Fact 6
Quelle: SEM, Asylstatistik 2023
Fact 7
Fact 8
In Jordanien ist jede 16. Person und in Montenegro jede 9. Person geflüchtet.
Versuch anhand der Informationen aus der Homepage herauszufinden, wie Aziz vor der Flucht gelebt hat. Halte deine Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en aus der Gruppe aus.
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation (der Hazara) in Afghanistan zum Zeitpunkt von Azizs Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Azizs Fluchtmotive aus.
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Aziz: Durch welche Länder führte seine Flucht?
Aziz war über vier Jahre auf der Flucht – oft unter schlimmsten Umständen. Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davonmachen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über sein Leben auf der Flucht erfahren hast.
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen, wo sie in Sicherheit sind. Ein Ort jedoch, an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Auftrag AZ-1
Versuch anhand der Informationen aus der
Homepage herauszufinden, wie Aziz vor der Flucht gelebt hat. Halte deine
Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en
aus der Gruppe aus.
Auftrag AZ-2
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land
flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation
(der Hazara) in Afghanistan zum Zeitpunkt von Azizs Flucht und halte die
wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Azizs Fluchtmotive aus.
Auftrag AZ-3
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von
Aziz: Durch welche Länder führte seine Flucht?
Auftrag AZ-4
Aziz war über vier Jahre auf der Flucht – oft
unter schlimmsten Umständen. Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein
Bild davonmachen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über
sein Leben auf der Flucht erfahren hast.
Auftrag AZ-5
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika
und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen, wo sie in
Sicherheit sind. Ein Ort jedoch, an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie
vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht?
Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre
Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Aziz
«Seit der Machtübernahme der islamischen Taliban fürchten wir um unser Leben. Wir müssen uns verstecken und trauen uns nicht mehr auf die Strasse. Da wir vor Angst buchstäblich krank werden, haben wir entschieden, aus Afghanistan zu fliehen. Wir verkauften unser ganzes Hab und Gut und die ganze Familie flüchtete in den Iran.»
Drache aus Afghanistan
In Afghanistan liefern sich Jungen und Männer erbitterte Drachen-Wettkämpfe. Unter dem Regime der radikal-islamischen Taliban war das beliebte Spiel verboten.
Der Schriftsteller Khaled Hosseini setzte dem Sport 2003 in seinem Bestseller «Der Drachenläufer» ein Denkmal. 2007 brachte der Schweizer Regisseur Marc Forster den Film «The Kite Runner» ins Kino.
Link zu Trailer
Download Bastelanleitung für Drache (PDF)
Was nimmt Azis auf die Flucht mit?
besteht aus zwei Teilen: einer knielangen Tunika (Kameez) und einer Pluderhose (Salwar). Die Pluderhose hat einen tief geschnittenen Schritt und wird mit einem angenähten Band in der Taille gehalten.
Seit vielen Jahrhunderten tragen Männer in den afghanischen Bergregionen diese wärmende Kopfbedeckung. Obwohl sie nicht von den Taliban eingeführt wurde, erinnert sie uns an diese Gruppierung, da sie oft von ihren Mitgliedern getragen wird.
Schmuck ist Teil der Mitgift, die eine Frau in Afghanistan bei ihrer Heirat erhält. Die Mitgift bleibt auch bei einer Scheidung in ihrem Besitz. Die Ehefrau kann selber über die Verwendung der Mitgift entscheiden.
Im Jahr 2021 sind im Mittelmeer rund 3’200 Menschen auf der Flucht gestorben oder werden vermisst.
Woher kommen die Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen? 10,3% aus Tunesien, 10,1% aus Marokko, 9,9% aus der Subsahara-Region (nicht identifizierten), 8,8% aus Algerien, 7,5% aus Afghanistan, 5,8% aus Ägypten, 5,2% aus Bangladesch und 4% aus Syrien.
Quelle: UNHCR 2021
Die Schlepper bieten ihre Dienste auch online an. Manche informieren über die aktuellen Routen. Andere bieten falsche Ausweispapiere an; wieder andere eine Fahrt mit dem Schiff oder mit dem LKW.
«Im Bundesasylzentrum musste ich in einem
Interview erklären, warum ich Asyl in der Schweiz beantrage. Nach einigen Monaten erhielt ich einen Entscheid. Der lautete: Negativ, mit vorläufiger Aufnahme. Das bedeutet, dass ich so lange in der Schweiz bleiben darf, bis sich die Situation in Afghanistan verbessert hat.»
Lokalbevölkerung
Im Bundesasylzentrum stehen den Asylsuchenden ein Spind/Kasten und ein Bett zur Verfügung. Küche, Essraum und Aufenthaltsraum sowie sanitäre Anlagen teilen sie mit den anderen Asylsuchenden. Pro Tag erhalten sie CHF 3 Taschengeld.
Aziz ist kein anerkannter Flüchtling, weil er keine individuelle und gezielte Verfolgung nachweisen kann. Im Interview erklärte er, dass er aufgrund des Krieges aus Afghanistan geflüchtet ist. Da es die Situation derzeit nicht zulässt, Aziz zurückzuschicken, bekommt er eine «vorläufige Aufnahme» (Ausweis F). Bürgerkriege, schwere gesundheitliche Probleme oder unverhältnismässige Bestrafung bei einer Rückkehr können Gründe für eine vorläufige Aufnahme sein.
Versuch anhand der Informationen aus der Homepage herauszufinden, wie Abdi vor der Flucht gelebt hat. Halte deine Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en aus der Gruppe aus.
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation in Somalia zum Zeitpunkt von Abdis Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Abdis Fluchtmotive aus.
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Abdi: Durch welche Gebiete führte seine Flucht?
Abdi war lange auf der Flucht – oft unter schlimmsten Umständen. Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davon machen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über sein Leben auf der Flucht erfahren hast.
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen, wo sie in Sicherheit sind. An einem Ort, an dem aber niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Auftrag AB-1
Versuch anhand der Informationen aus der
Homepage herauszufinden, wie Abdi vor der Flucht gelebt hat. Halte deine
Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en
aus der Gruppe aus.
Auftrag AB-2
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land
flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation
in Somalia zum Zeitpunkt von Abdis Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten
dazu fest. Arbeite auch Abdis Fluchtmotive aus.
Auftrag AB-3
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Abdi:
Durch welche Gebiete führte seine Flucht?
Auftrag AB-4
Abdi war lange auf der Flucht – oft unter
schlimmsten Umständen. Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild
davon machen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über
sein Leben auf der Flucht erfahren hast.
Auftrag AB- 5
Die fünf
Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun
alle an einem Ort angekommen, wo sie in Sicherheit sind. An einem Ort, an dem aber niemand auf sie gewartet hat. Wo sie
vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort
zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie
sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die
Integration am neuen Ort erleichtern?
«Eines Tages griff die Terrorgruppe Al Shabaab unser Dorf an. Dabei kam unser ältester Sohn ums Leben. Aus Angst um unsere Sicherheit ergriffen wir überstürzt die Flucht.»
An der Küste Somalias lebte man früher als Fischer gut. Doch seit grosse ausländische Fischfrachter das Meer vor Somalias Küsten leerfischen, wird es immer schwieriger, als Fischer zu überleben.
Viele mussten wegen Angriffen auf ihre Dörfer durch die Terrorgruppe Al Shabaab fliehen. Sie verloren damit ihre Einkommensquelle und ihre Lebensgrundlage.
«Du gibst deinen Gehstock nur demjenigen, der ihn dir zurückgibt» - somalisches Sprichwort. Gehstöcke dieser Art werden in Somalia hergestellt und von nomadisch lebenden Viehzüchtern Somalias auch heute noch gebraucht.
Eine Konsequenz von Naturkatastrohen durch Klimawandel wie Dürren und Überschwemmungen ist der Anstieg von Kinderehen. Diese dezimieren die Anzahl der hungrigen Münder in einer Familie. Projekte zur Stabilisierung der Ernährungssicherheit wirken langfristig dem Hunger entgegen, wie z.B. weniger Verlust von Lebensmitteln durch bessere Lagerung oder durch bessere Verwaltung der vorhandenen Wasserressourcen.
Diese kunstvoll geflochtenen Matten und Körbe werden von Frauen hergestellt. Sie gehörten früher in jeden somalischen Haushalt. Heute werden sie ergänzt durch Plastikmatten- und schüsseln aus dem asiatischen Raum. Handgemachtes ist aber immer noch sehr geschätzt und weitverbreitet.
MERKA-Spital
Das MERKA-Spital, welches von der Schweiz finanziell unterstützt wird, leistet gratis medizinische Hilfe, auch für Binnenvertriebene wie Abdi (Flüchtlinge, die im eigenen Land unterwegs sind). In Somalia gibt es nur einen Arzt bzw. eine Ärztin auf rund 28'570 EinwohnerInnen. In der Schweiz sind es mehr als 4 ÄrztInnen auf 1'000 EinwohnerInnen.
Mit finanzieller Unterstützung der Schweiz linderte das IKRK das Leid vieler Familien durch die Abgabe von 2 - 3 Ziegen pro Familie während der grossen Dürre im 2011.
In Somalia lebt die Mehrheit der rund 3 Mio. Binnenvertriebenen in informellen Siedlungen. Diese sind oft überbevölkert und schlecht geschützt vor Gefahren wie Feuer oder Unwetter. Es gibt kaum Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und medizinischer Versorgung.
Wir hatten oft Hunger.
Wir litten oft an Durst.
Doch alles in allem ging es uns gar nicht so schlecht. Das Leben steckt voller Schwierigkeiten, und es ist kurz – so kurz wie eine Reise, die nur eine Nacht lang dauert. Oft gab es zwar nur karge Kost; jedoch hatten wir auch gute Zeiten, zu denen es Fleisch und Milch im Überfluss gab. Auch gab es Tage und Nächte die wir nie vergessen werden. Erinnerst du dich noch an sie, Cutiya? Und wenn Gott es erlaubt, wird das Leben noch weitere schöne Dinge wie diese für uns auf Lager haben.
Versuch anhand der Informationen aus der Homepage herauszufinden, wie Hayat vor der Flucht gelebt hat. Halte deine Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en aus der Gruppe aus.
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation in Syrien zum Zeitpunkt von Hayats Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Hayats Fluchtmotive aus.
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Hayat: Durch welche Gebiete führte ihre Flucht?
Hayat flüchtete nicht alleine. Anhand ihrer Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davon machen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über ihr Leben auf der Flucht erfahren hast.
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen. An einem Ort jedoch an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Auftrag HA-1
Versuch anhand der Informationen aus der
Homepage herauszufinden, wie Hayat vor der Flucht gelebt hat. Halte deine
Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en
aus der Gruppe aus.
Auftrag HA-2
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land
flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation
in Syrien zum Zeitpunkt von Hayats Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten
dazu fest. Arbeite auch Hayats Fluchtmotive aus.
Auftrag HA-3
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Hayat:
Durch welche Gebiete führte ihre Flucht?
Auftrag HA-4
Hayat flüchtete nicht alleine. Anhand ihrer Fluchtgeschichte
kannst du dir ein Bild davon machen. Schreibe stichwortartig zu den
Überbegriffen auf, was du über ihr Leben auf der Flucht erfahren hast.
Auftrag HA-5
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika
und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen. An einem
Ort jedoch an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen
sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten
und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
«Als unser Wohnquartier in Homs zwischen die Kriegsfronten geriet, flüchtete ich mit meinen Kindern und meiner Schwiegermutter nach Libanon.»
Im Libanon gibt es keine offiziellen Flüchtlingslager für syrische Flüchtlinge. Diese leben verstreut über das ganze Land in Wohnungen, Kollektivunterkünften, halbfertigen Häusern, Garagen, Lagerhallen oder Zeltsiedlungen. Die durchschnittliche Miete beträgt 164 US-Dollar pro Monat (2015).
Hayat ist Muslimin und betet jeden Tag. Das Gebet ist eine der fünf Säulen des Islams. Fünf Mal am Tag – bei Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und am späten Abend – legen Gläubige den Gebetsteppich Richtung Mekka, der heiligsten Stätte des Islams, aus und beten.
Trotz finanzieller Hilfe der humanitären Organisationen kommen viele syrische Flüchtlinge nur knapp über die Runden. Das Gastgeberland Libanon stosst ebenfalls an seine Grenzen. Im Jahr 2017 lebten 76% der syrischen Flüchtlinge im Libanon unterhalb der Armutsgrenze (3,84 Dollar pro Tag). Mehr als die Hälfte litt zudem unter extremer Armut.
ist türkisch und bedeutet Feuerbohnen. Sie werden von der türkischen Lebensmittelfirma DURU produziert. DURU wurde 1935 gegründet und hat ihren Sitz in Karaman, im südlichen Mittelanatolien. Obwohl Libanon ein wasserreiches Land ist, können die Bauern dort nicht mit den Billigprodukten aus der Türkei und Ägypten mithalten. Daher werden in Libanon viele Lebensmittel aus der Türkei importiert.
Es fällt den libanesischen Behörden zusehends schwerer den Grundbedürfnissen der Flüchtlinge und der Lokalbevölkerung gerecht zu werden. Daher unterstützt die Schweiz die Lokalbehörden dabei, ein nachhaltiges Wassermanagementsystem für die Lokalbevölkerung sowie für die Flüchtlinge aufzubauen. Die Flüchtlinge sind allerdings nicht die einzige Herausforderung, mit der die lokalen Wasserbehörden konfrontiert sind. Der Wasserbereich wurde vorher schon über viele Jahren vernachlässigt, was zu einer schlechten Infrastruktur und mangelhaftem Management geführt hat.
(hergestellt in Saudi-Arabien und gekauft im Libanon).
Nach so vielen Jahren des bewaffneten Konflikts wird es wird immer schwieriger, die Medikamente bezahlen zu können.
Im Libanon kosten 20 Tabletten 8’468 libanesische Pfund, was rund CHF 5.70 entspricht. Viele Flüchtlinge können sich die Medikamente nach sechs Jahren Krieg nicht mehr leisten. Ihre Ersparnisse sind aufgebraucht, sie haben oft kein Einkommen mehr und die 20-USD-Cash-Voucher brauchen sie für Brot, Seife, usw.
Aufgrund der verschärften Auflagen haben viele syrische Flüchtlinge keine gültige Aufenthaltserlaubnis mehr. Sie laufen Gefahr, jederzeit verhaftet zu werden. Sie haben kaum Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und erhalten bei allfälligen Missbräuchen keinen Schutz durch Behörden.
Schweiz saniert Schulen
Seit 2014 saniert die Schweiz Schulen im Nordlibanon. Von diesem Projekt profitieren Kinder, die mit ihren Eltern aus Syrien geflohen sind, sowie auch libanesische Kinder. Die Sanierungen sollen verhindern, dass diese jungen Menschen zu einer verlorenen Generation heranwachsen. Bis 2018 konnten insgesamt 6000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler in eine sanierte Schule gehen.
03 Z-3ha
17 Jahre sind Flüchtling im Durchschnitt in einer unsicheren Situation. Zugang zu Bildung und Ausbildung bewirkt, dass nicht noch eine weitere Generation ohne Perspektiven heranwächst. Eine ganze Generation geflüchteter junger Menschen hat jegliche Hoffnung für die Zukunft verloren. Das Leben in Unsicherheit und extremer Armut erschwert ihnen den Zugang zu Bildung und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Sie haben kaum Gelegenheit am sozialen und zivilgesellschaftlichen Leben teilzuhaben und fühlen sich machtlos und frustriert. Das menschliche Kapital dieser Generation, das für die Zukunft der Region unerlässlich ist, läuft Gefahr verloren zu gehen.
Genfer Konvention
Genfer Flüchtlingskonvention
Insgesamt 148 Staaten sind bisher der Genfer Flüchtlingskonvention und/ oder dem Protokoll von 1967 beigetreten.
International Schutzb.
International schutzbedürftig
Humanitäres Visum
Humanitäres Visum
Flüchtling
Flüchtling
Die Grafik zeigt Flüchtlinge, einschliesslich Personen in einer flüchtlingsähnlichen Situation (Quelle: UNHCR 2023).
Migrant/in
Migrant/in
Globaler Pakt Fl.
Globaler Pakt für Flüchtlinge
1. Den Druck auf die Aufnahmeländer mindern;
2. Flüchtlinge aus der Abhängigkeit von humanitärer Hilfe befreien;
3. Den Zugang zu Resettlement und anderen humanitären Aufnahmeprogrammen ausweiten;
4. Die Bedingungen für eine sichere und freiwillige Rückkehr in das Heimatland fördern.
Binnenvertriebene
Binnenvertriebene
Komplemtärer Schutz
Komplementärer oder subsidiärer Schutz
Nasen Initiative
Nansen Initiative
Staatenlose
Staatenlose
Non Revoulment
Non-Refoulement Prinzip/ Rückschiebungsverbot
Art. 33 «Verbot der Ausweisung und Zurückweisung»
(1) Keiner der vertragschliessenden Staaten wird einen Flüchtling auf irgendeine Weise über die Grenzen von Gebieten ausweisen oder zurückweisen, in denen sein Leben oder seine Freiheit wegen seiner Rasse, Religion, Staatsangehörigkeit, seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung bedroht sein würde.
Versuch anhand der Informationen aus der Homepage herauszufinden, wie Mohammed vor der Flucht gelebt hat. Halte deine Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en aus der Gruppe aus.
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation in Syrien zum Zeitpunkt von Mohammeds Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Mohammeds Fluchtmotive aus.
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Mohammed: Durch welche Länder führte seine Flucht?
Mohammed hat Schlimmes vor seiner Flucht erlebt. Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davon machen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über sein Leben auf der Flucht erfahren hast.
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem sicheren Ort angekommen. An einem Ort, an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Auftrag MO-1
Versuch anhand der Informationen aus der
Homepage herauszufinden, wie Mohammed vor der Flucht gelebt hat. Halte deine
Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en
aus der Gruppe aus.
Auftrag MO-2
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land
flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation in
Syrien zum Zeitpunkt von Mohammeds Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten
dazu fest. Arbeite auch Mohammeds Fluchtmotive aus.
Auftrag MO-3
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Mohammed:
Durch welche Länder führte seine Flucht?
Auftrag MO-4
Mohammed hat Schlimmes vor seiner Flucht erlebt.
Anhand seiner Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davon machen. Schreibe
stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über sein Leben auf der Flucht
erfahren hast.
Auftrag MO-5
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika
und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem sicheren Ort angekommen. An einem Ort, an dem niemand auf sie gewartet
hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen
Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie
sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
«Ich hatte grosse Angst und wollte nur noch weg aus Syrien. Wir nahmen nur das Nötigste mit auf die Flucht: ein Handy, einige Kleider, Medikamente sowie unsere syrischen Reisepässe. Auf unserer Flucht kurz vor der libanesischen Grenze wurden wir von fünf Männern aufgehalten. Sie zielten mit Kalaschnikows auf uns und verlangten für die Weiterfahrt eine grosse Summe Geld. Wir konnten bezahlen, doch dann waren fast unsere ganzen Ersparnisse weg.»
Mit einem solchen Iris Scanner arbeitet UNHCR im Libanon. Das Scannen der Iris ist neben der Aufnahme der persönlichen Daten Bestandteil des Registrierungsverfahrens der Flüchtlinge. Das Scannen der Iris dient der eindeutigen Identifizierung der Person.
Neu ankommende Asylsuchende leben zuerst in einem Bundesasylzentrum. Dort erhält jeder Asylsuchende ein Set von Toilettenartikeln (Hygiene-Kit). Dieses besteht aus einer Zahnbürste, Zahnpasta, Duschmittel, Shampoo und je nach Geschlecht einem Rasierset oder Damenbinden.
Asylsuchende/r
Asylsuchende/r
Resettlement
Resettlement
Südsudan
Hauptstadt Juba
Wusstest du?
Schutzstatus S
Der Ausweis S ist auf höchstens ein Jahr befristet, jedoch verlängerbar. Nach frühestens fünf Jahren erhalten Schutzbedürftige eine Aufenthaltsbewilligung B, die bis zur Aufhebung des vorübergehenden Schutzes befristet ist.
Diejenigen Personen, welche den Schutzstatus S erhalten, dürfen ohne Reisebewilligung ins Ausland reisen und in die Schweiz zurückkehren. Sie dürfen ohne Wartezeit einer Erwerbstätigkeit (auch selbständige Erwerbstätigkeit) nachgehen.
Versuch anhand der Informationen aus der Homepage herauszufinden, wie Malaika vor der Flucht gelebt hat. Halte deine Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en aus der Gruppe aus.
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation in Südsudan zum Zeitpunkt von Malaikas Flucht und halte die wichtigsten Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Malaikas Fluchtmotive aus.
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Malaika: Durch welche Gebiete führte ihre Flucht?
Malaika war lange auf der Flucht – oft unter schlimmsten Umständen. Anhand ihrer Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild davonmachen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über ihr Leben auf der Flucht erfahren hast.
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen, an dem sie in Sicherheit sind. An einem Ort jedoch, an dem niemand auf sie gewartet hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
Auftrag MA-1
Versuch anhand der Informationen aus der
Homepage herauszufinden, wie Malaika vor der Flucht gelebt hat. Halte deine
Ergebnisse zu den vier Begriffen fest und tausche sie mit deinen Kolleg/inn/en
aus der Gruppe aus.
Auftrag MA-2
Die Gründe, weshalb eine Person aus einem Land
flüchtet, sind vielschichtig. Verschaffe dir einen Überblick über die Situation
in Südsudan zum Zeitpunkt von Malaikas Flucht und halte die wichtigsten
Eckdaten dazu fest. Arbeite auch Malaikas Fluchtmotive aus.
Auftrag MA-3
Beschreibe anhand der Karte die Fluchtroute von Malaika:
Durch welche Gebiete führte ihre Flucht?
Auftrag MA-4
Malaika war lange auf der Flucht – oft unter
schlimmsten Umständen. Anhand ihrer Fluchtgeschichte kannst du dir ein Bild
davonmachen. Schreibe stichwortartig zu den Überbegriffen auf, was du über ihr
Leben auf der Flucht erfahren hast.
Auftrag MA-5
Die fünf Personen (Aziz, Abdi, Hayat, Malaika
und Mohammed) auf der Flucht sind nun alle an einem Ort angekommen, an dem sie
in Sicherheit sind. An einem Ort jedoch, an dem niemand auf sie gewartet
hat. Wo sie vielleicht nicht mal willkommen sind. Wie finden sie sich am neuen
Ort zurecht? Was haben sie für Möglichkeiten und was sind ihre Träume? Und wie
sieht ihre Realität aus? Wie könnte man die Integration am neuen Ort erleichtern?
«Nachdem unser Dorf überfallen wurde, mussten wir fliehen. Bei diesem ersten Überfall kamen meine Eltern und zwei meiner Geschwister ums Leben. Meine zwei jüngeren Brüder und ich konnten uns in den Busch retten.»
Maleika
Diese Ketten aus Samen und anderen natürlichen Materialien sind in Ost- und Westafrika weitverbreitet. Sie werden von Frauen entweder für den Eigengebrauch oder für den Verkauf auf lokalen Märkten oder an Zwischenhändler hergestellt.
Zehensandalen (Flip Flops) sind im Südsudan sehr verbreitet. Meist werden Zehensandalen aus Plastik getragen, da sie billiger sind. Zehensandalen aus Leder sind etwas Besonderes.
Wenn die Kämpfe beginnen, laufen die Kinder oft davon und finden ihre Eltern nicht mehr. Sie sind dann noch verletzlicher und schutzloser gegenüber erzwungener Kinderarbeit, Zwangsrekrutierungen, Missbrauch, etc. Familienzusammenführungen geben diesen unbegleiteten Kindern mehr Schutz und neue Perspektiven. Allein im Südsudan werden rund 11‘000 Kinder vermisst oder sind ohne Eltern unterwegs.
Mit dieser Karte können die Menschen im Flüchtlingslager ihre Lebensmittelrationen beziehen. Beim Abholen der Esswaren wird die Karte gelocht, um zu vermeiden, dass die Rationen zweimal bezogen werden. Abgegeben wird in der Regel eine Karte pro Haushalt unter Berücksichtigung der Haushaltsgrösse. Auf der Rückseite der Karte werden der Name und die Anzahl Personen vermerkt. Zukünftig werden vermehrt elektronische Voucher diese Karte ersetzen.
Das Wasser im Lager Kakuma/Kenia wird aus bestehendem Grundwasser bezogen und mit Pumpen aus der Tiefe heraufgepumpt. Flüchtlinge können ihre tägliche Wasserration von 20 Liter pro Person mit einem Wasserkanister an Gemeinschaftsbrunnen abholen. In der Schweiz liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person bei 160 Liter pro Tag.
Frauen auf der Flucht haben oft keinen Zugang zu Binden- und Hygieneartikeln. Die monatliche Periode wird zur Bedrohung. Viele Frauen werden krank, weil sie Binden mehrmals verwenden müssen oder nicht sauber auswaschen können oder verschmutzte Tücher benützen müssen. Daher werden Menstruationskit an Frauen abgegeben mit sauberem Kessel, Wäscheschnur- und -klammern, Seife und auswaschbaren Binden. Diese auswaschbaren Binden können bis 12x ausgewaschen und wiederbenutzt werden Dazu gehört auch eine Gebrauchsanleitung in Bildern. Denn leider dürfen immer noch viele Frauen nicht in die Schule gehen und können daher nicht lesen und schreiben. Gleichzeitig wird man mit der Bildsprache auch der Sprachenvielfalt gerecht.
Malaika fühlt sich nachts beim Gang aufs WC nicht sicher vor Überfällen. Zum Glück geben die Strassen-Solarlampen ein wenig Licht. Sie fühlt sich so sicherer. Auch ist sie froh, wenigstens eine kleine Solarlampe in der Hütte zu haben. Die Solar-Campinglampe kann tagsüber in der Sonne aufgeladen werden .
Malaika konnte am Ausbildungsprogramm «Skills for Life» teilnehmen und eine Ausbildung als Schneiderin machen, um unter anderem solche farbenfrohe Kostüme zu nähen. Sie möchte Designerin werden und später selbstständig sein.
Das Programm Skills for Life wurde von der DEZA in Kooperation mit Swisscontact initiiert. In diesem Programm können verschiedene Berufe gelernt werden. Das Erlernen eines Berufs ermöglicht es, sich später den Lebensunterhalt selber zu verdienen.
Angesichts der beschränkten internationalen Unterstützung ist immer wieder eine Schliessung des Lagers im Gespräch. Sollte das passieren, müssten viele Flüchtlinge dorthin zurückkehren, wo ihnen grosse Gefahren drohen. Die internationale Gemeinschaft setzt sich dafür ein, dass dies vermieden werden kann und führt Gespräche mit der kenianischen Regierung dazu.
UN-Generalsekretär trifft den Präsidenten von Kenia (26. Januar 2018, Addis Ababa, Ethiopia)
Somalia
Wusstest du?
Libanon
Hauptstadt: Beirut
Wusstest du?
Syrien
Wusstest du?
Afghanistan
Hauptstadt: Kabul
Foto: Afghanische Flüchtlinge arbeiten im Iran
Wusstest du?
Myanmar
Hauptstadt: Naypyidaw
Ethnische Konflikte im Bundesstaat Rakhine führten zu einer Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya.
Seit Ende 2017 ist die muslimische Minderheit der Rohingya die sechstgrösste Flüchtlingsgruppe der Welt.
Wusstest du?
Venezuela
Hauptstadt: Caracas
Lebensmittelknappheit, fehlende Medikamente, Hyperinflation, aber auch Übergriffe und Unsicherheit prägen den Alltag der Bevölkerung.
Wusstest du?
Ukraine
Hauptstadt: Kyiv
Wusstest du?
Mit Honig versüsste Zukunft – Arbeit und Einkommen
21-jährige sechsfache Mutter Nor Elsham Abdlgadir Mohamed.
Kolumbien
Hauptstadt: Bogotá
Wusstest du?
Schweizer Knowhow für Unabhängigkeit – Bildung
Bangladesch
Hauptstadt: Dhaka
Bangladesch nahm seit seiner Unabhängigkeit in den 1970er und 1990er Jahren wiederholt Rohingya-Flüchtlinge auf. Der jüngste Exodus von über 700‘000 Rohingya nach Bangladesch ist jedoch die grösste je erfolgte Fluchtbewegung.
Wusstest du?
Quelle: NASA
Afghanistan – Menschenrechte sind Frauenrechte
Weltweit gefragtes Schweizer Klimawissen rettet Leben
«Aufgrund unserer Studien in den Alpen verfügen wir über solides Klimafachwissen. Dieses vermitteln wir an lokale Wissenschaftler, damit sie das Verhalten ihrer Gletscher selber beobachten können.»
Libanon: Bildung für alle
Bangladesch – Eine Minderheit auf der Flucht
Seife
In vielen Flüchtlingslagern, wo Tausende von Menschen Zuflucht suchen, herrscht bedrohliche Wasserknappheit, was wiederum zu mangelnder Hygiene führt. In den Lagern werden pro Person nur 7 bis 11 Liter Wasser verteilt. Der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch in der Schweiz beträgt 163 Liter. Mit ausreichend sicherem* Trinkwasser und Hygienemittel wie Seife könnten endemische Krankheiten wie Cholera besiegt werden.
*Sicheres Trinkwasser bedeutet, dass sie frei von krankheitserregenden Bakterien sind.
Wasserflasche
«Wir waren viele Tage lang in der Sahara. Da ich dringend Flüssigkeit brauchte, trank ich meinen eigenen Urin.»
(Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Somalia, 17 Jahre)
Brot
Handy
Geld und/oder Schmuck
«Als wir den Schleusern nicht so viel Geld geben konnten, wurden viele von uns vergewaltigt.» (Meron, 32, aus Eritrea)
Medikamente
Medikamente sind für Flüchtende oft zu teuer. Rofenac D ist zum Beispiel ein Schmerzmittel gegen Arthritis und Rheumatismus. Im Libanon, wo jede 5. Person ein Flüchtling ist, kosten 20 Tabletten 8’468 libanesische Pfund, was rund CHF 5.70 entspricht. Viele Flüchtlinge können sich die Medikamente nicht mehr leisten. Ihre Ersparnisse sind aufgebraucht, sie haben oft kein Einkommen mehr und brauchen das Geld, das sie erhalten, für das tägliche Überleben (Brot, Reis, Wasser, Strom, etc.)
Sackmesser
Haben Messer in anderen Kulturen eine andere Bedeutung? Wie sieht es in eurer Klasse aus? Wer kennt und hat ein Sackmesser? Für wen sind Messer tabu?
Schuhe
Pass und Dokumente
In der Schweiz wird nach einem positiven Asylentscheid oder einer vorläufigen Aufnahme ein sogenanntes «Laissez-Passé-Dokument» ausgestellt, wenn keine Identitätspapiere vorhanden sind.
Geschichte von Helen
Name: Tesfaye
Vorname: Helen
Geboren: 1996
Staatsbürgerschaft: Eritrea
Ethnie: Tigrinya
Sprache: Tigrinya
Religion: Orthodox Christian
Seit dem Ausbruch des Grenzkonfliktes mit Äthiopien im Jahr 2002 gilt in Eritrea der Ausnahmezustand. Damit einher geht ein Nationaldienst, der für Männer und Frauen obligatorisch ist. Oft bedeutet die Einberufung zum Nationaldienst die Verrichtung von Zwangsarbeit auf unbestimmte Dauer. Auch existieren in Eritrea weder Presse- und Meinungsfreiheit noch eine unabhängige Justiz. Immer wieder wird über Folterungen in den eritreischen Haftanstalten berichtet.
«Ich bin in die Schweiz gekommen, weil ich in meiner Heimat zu einem brutalen Militärdienst ohne Ende gezwungen werde.»
«Im Zentrum gibt es kaum Privatsphäre. Ich teile das Zimmer mit sieben anderen Frauen und kann meine Freundinnen nicht einladen. Der Zutritt zu den Bundesasylzentren ist nicht öffentlich, um die Privatsphäre der Asylsuchenden zu wahren. Unter der Woche von 9.00 bis 17.00 Uhr sowie an Wochenenden können Asylsuchende Freunde und Verwandte besuchen.»
Da Helen bereits in Italien registriert ist, erhält sie einen Nichteintretensentscheid Dublin und muss nach Italien zurück. Bei einem Nichteintretensentscheid wird das Asylgesuch von den Schweizer Behörden nicht vertieft geprüft. Das Dublin-Abkommen regelt, welcher Mitgliedstaat für die Bearbeitung eines Asylgesuchs zuständig ist. So soll sichergestellt werden, dass ein Gesuch innerhalb der EU nur einmal geprüft werden muss. Eine Person muss in dem Staat Asyl beantragen, in dem sie den Dublin-Raum erstmals betreten hat. Italien ist für ihr Asylgesuch zuständig.
«Ich wurde nach Italien zurückgebracht. Zurzeit lebe ich in einem Asylzentrum in der Nähe von Rom. Ich bin immer noch traurig, dass ich nicht in der Nähe von meinem Cousin bleiben durfte. Aber ich hoffe sehr, dass Italien mir Schutz gewährt und ich nicht in mein Land zurückkehren muss. Ab und zu hüte ich bei einer Familie drei Kinder. Mit ihnen fällt das Italienischlernen leicht. Die Sprache gefällt mir und ich möchte sie so schnell wie möglich gut sprechen. Vielleicht kann ich ja irgendwann meinen Cousin besuchen.»
Geschichte von Yasin
Name: Bahri
Vorname: Yasin
Geboren: 1992
Staatsbürgerschaft: Tunesien
Ethnie: Araber
2010 verbrannte sich in Tunesien ein Händler auf offener Strasse, weil er seinen Gemüsestand – seine Existenzgrundlage - wegen fehlender Genehmigung schliessen musste. Diese Selbstverbrennung gilt als Auslöser für die Revolution in Tunesien, welche zu einer Reihe demokratischer Reformen führte. Solange aber die grundlegenden wirtschaftlichen Bedürfnisse der Bevölkerung nicht befriedigt werden können und die Jugend keine Zukunftsperspektive hat, bleibt der Auswanderungsdruck weiterhin bestehen.
«In Tunesien finde ich keine Arbeit, Tunesien ist ein armes Land. Um meine Familie trotzdem unterstützen zu können, bin ich nach Europa gekommen, in der Hoffnung, hier eine Arbeit zu finden.»
«Bei den gemeinnützigen Arbeitseinsätzen kann ich ein Taschengeld verdienen und komme mit Schweizerinnen und Schweizern in Kontakt. Die Asylsuchenden in den Bundeszentren können an gemeinnützigen Arbeitseinsätzen teilnehmen. Diese Arbeiten kommen der Allgemeinheit zugute. Asylsuchende beseitigen beispielsweise nach Überschwemmungen Geröll, halten Wanderwege instand oder kümmern sich um die Mülltrennung.»
Bereits nach zwei Wochen erfährt Yasin, dass sein Gesuch abgewiesen wird und er die Schweiz verlassen muss. Fehlende Perspektiven und Armut sind gemäss Asylgesetz keine Gründe, um Asyl zu gewähren. Steht einer Rückkehr in den Herkunftsstaat nichts entgegen, wird das Asylgesuch abgelehnt und die betroffene Person muss die Schweiz verlassen. Wenn die Person freiwillig zurückkehrt und sich in der Schweiz nicht strafbar gemacht hat, kann sie Rückkehrhilfe beziehen.
«Ich muss definitiv nach Tunesien zurück. Meine Familie hat mir für die Reise nach Europa viel Geld geliehen. Ich wollte hier eine Arbeit finden, um meine Familie zu unterstützen. Ich schäme mich, mit leeren Händen zurückzukehren. Zum Glück bekomme ich Rückkehrhilfe. Ich möchte in meiner Heimat eine Motorrad-Werkstatt aufbauen. Dafür bekomme ich von der Schweiz eine kleine Starthilfe.»
«In Tunis habe ich mit der fachlichen und finanziellen Unterstützung der Schweiz eine eigene Motorradwerkstatt eröffnet. Zurzeit läuft es gut und ich kann meinen Lebensunterhalt bestreiten. Das macht mich stolz.
Meine Eltern sind froh, dass ich wieder zuhause bin. Sie meinen, ich sei reifer geworden. Damit haben sie recht. Leider mussten sie sich verschulden, um meine Reise zu finanzieren. Ich möchte mein Geschäft ausbauen und damit meiner Familie helfen.»
Geschichte von Ashkan
Name: Mahdavi
Vornahme: Ashkan
Geboren: 1993
Staatsbürgerschaft: Iran
Ethnie: Perser
Sprache: Persisch
Religion: Muslim
Minderheiten werden im Iran stark unterdrückt. Personen, die sich gegenüber der iranischen Regierung kritisch äussern, haben mit harten Bestrafungen ohne faire Gerichtsverfahren zu rechnen. Auch Körperbestrafungen und Hinrichtungen werden im Iran regelmässig durchgeführt. In den Gefängnissen droht den politisch Gefangenen oft Misshandlung, Folter und fehlende medizinische Versorgung.
«Weil ich meine Meinung frei geäussert habe, wurde ich als Verräter der Revolution angesehen und musste ins Gefängnis.»
«Ich befinde mich zwischen Hoffen und Bangen. Zum Glück gibt es Seelsorger, die mir bei der Bewältigung meiner Probleme helfen. In jedem Bundesasylzentrum ist ein Seelsorger vor Ort. Ausserdem steht für Asylsuchende aller Religionsgemeinschaften ein Raum der Stille zur Verfügung.»
Ashkan wird als politischer Flüchtling anerkannt. Er darf in der Schweiz bleiben und bekommt eine Aufenthaltsbewilligung B. Gezielte politische Verfolgung ist ein Asylgrund. Ehegatten und Kinder von anerkannten Flüchtlingen dürfen in die Schweiz einreisen und erhalten ebenfalls Asyl. Die Integration wird vom Kanton unterstützt und gefördert. Flüchtlinge können in allen Branchen arbeiten.
«Ich bin sehr glücklich, hier in der Schweiz ein neues Leben beginnen zu können. Vielleicht kann ich ja eines Tages sogar mein Studium abschliessen. Es wird nicht einfach sein. Zuerst muss ich meine Französischkenntnisse verbessern. Ich treffe mich regelmässig mit einem Schweizer Studenten zum Sprach-Tandem. Dabei lerne ich viel über die hiesige Kultur. Ich vermisse meine Familie und mein Leben im Iran sehr. Es sind die alltäglichen Dinge – die Gerüche, die Speisen, die Stimmen meiner Mutter und meiner Geschwister. Ich habe zwar schon einige Freunde in der Schweiz gefunden – meist Landsleute aus dem Iran – aber die Einsamkeit holt mich immer wieder ein. Es ist nicht einfach, alles hinter sich zu lassen.»
Geschichte von Mohammed
Name: Abdulla
Vornahme: Mohammed
Geboren: 1982
Staatsbürgerschaft: Syrien
Sprache: Arabisch
Religion: Muslim
Auslöser des Bürgerkriegs waren friedliche Proteste, die Anfang 2011 im Zuge des Arabischen Frühlings gegen die syrische Regierung abgehalten wurden. Dieser Protest eskalierte und wurde schnell zum bewaffneten Konflikt. Die Stadt Homs war eine der ersten Städte, die stark bombardiert wurde. Einige Stadtteile sind komplett zerstört. Vor dem Kriegsausbruch war Homs eine blühende Stadt.
«Ich bin froh, werden meine Kinder schon während dem Asylverfahren unterrichtet. Aufgrund des kurzen Aufenthalts in den Bundesasylzentren besuchen Kinder von Asylsuchenden dort nicht die öffentliche Schule, werden jedoch im Zentrum unterrichtet. Sobald die Kinder in die Unterkunft eines Kantons kommen, werden sie in die normale Schule eingeschult.»
Flüchtlinge, die über das Resettlement-Programm in die Schweiz kommen, erhalten in kürzester Zeit ihren Flüchtlingsstatus. Mohammed und seine Familie erhalten eine Aufenthaltsbewilligung B. Die kantonalen Behörden bieten Sprach- sowie Integrationskurse an, damit die Flüchtlinge das Leben und die Gewohnheiten in der Schweiz besser kennenlernen. In gewissen Kantonen werden auch Potenzialabklärungen für eine bessere berufliche Integration angeboten.
"Mein Berufsabschluss als Ingenieur wird hier nicht anerkannt. Kurzfristig fand ich Arbeit in der Reinigung in einem Spital. Ich bin zwar sehr froh, mein eigenes Geld verdienen zu können, jedoch würde ich gerne meine Fähigkeiten als Ingenieur einbringen. Meiner Frau geht es als gelernte Krankenpflegerin genauso. Wir hoffen, dass wir mit der Unterstützung unseres Betreuers eine geeignete Arbeit finden werden.
Meine Depressionen erschweren mir das Deutschlernen. Ich würde hier gerne eine Lehre machen, jedoch ist mein Deutsch noch nicht gut genug. Es braucht viel Geduld. Die Kinder sprechen bereits ohne Probleme Deutsch und haben schon viele Freunde. Sie haben sich hier gut eingelebt, wofür ich sehr dankbar bin."
Geschichte von Aziz
Name: Poladi
Vornahme: Aziz
Geboren: 1984
Staatsbürgerschaft: Afghanistan
Ethnie: Volksgruppe der Hazara
Sprache: Persisch (Paschtunisch und Dari)
Religion: Muslim
Seit Ende der 1970er Jahre gibt es in Afghanistan endlose kriegerische Auseinandersetzungen und keinen Frieden mehr. Im Jahr 1998 kamen dann die Taliban an die Macht. Sie führten strenge Regeln ein. Frauen durften nicht mehr arbeiten und mussten sich verschleiern. Die Männer mussten Bärte tragen. Mädchen durften nicht zur Schule gehen. Musik, Fernsehen, Kino und Sport wurden verboten. Wer sich nicht an die Regeln hielt, wurde von den Taliban hart bestraft; manchmal sogar auf offener Strasse hingerichtet.
Auch heute gibt es in Afghanistan keine Sicherheit. Im Durchschnitt ereignen sich im Land täglich über 60 Sicherheitsvorkommnisse. Seit 2015 wird Afghanistan auch vom IS bedroht.
«An Fussballnachmittagen kann ich meine Sorgen und Ängste für ein paar Stunden vergessen. Es gibt Anwohnerinnen und Anwohner, die sich für die Menschen in den Bundesasylzentren engagieren. Sie organisieren diverse Aktivitäten, wie z.B. Aufgabenhilfe und Spiele für Kinder, Sportveranstaltungen, Begegnungs-Cafés, Ausflüge oder Theaterbesuche. Die Zentrumsleitung steht ihnen als Kontakt zur Verfügung.»
Aziz ist kein anerkannter Flüchtling, weil er keine individuelle und gezielte Verfolgung nachweisen kann. In den Interviews erklärte er, dass er aufgrund des Krieges aus Afghanistan geflüchtet ist. Da es die Situation derzeit nicht zulässt, Aziz zurückzuschicken, bekommt er eine «vorläufige Aufnahme» (Ausweis F). Bürgerkriege, schwere gesundheitliche Probleme oder unverhältnismässige Bestrafung bei einer Rückkehr können Gründe für eine vorläufige Aufnahme sein.
«Da viele Arbeitgeber davor zurückschrecken, vorläufig Aufgenommene einzustellen, ist es sehr schwierig für uns, einen Job zu finden. Nach drei Jahren und vielen Absagen habe ich endlich eine Stelle als Küchenhilfe in einem Restaurant gefunden.
Meine Familie fehlt mir sehr. Sie haben es schwer. Ich möchte sie finanziell unterstützen, aber das Geld reicht nicht. Ich versuche aber in regelmässigem Kontakt mit ihr zu sein. Mein grosser Traum ist es, in meiner neuen Heimat eine eigene Familie zu gründen»