Einstieg
50 Jahre im Dienst der humanitären Hilfe
FR IT EN
«Wir wären keine Menschen, wenn wir tatenlos zugesehen hätten»
Arthur Bill, erster Delegierter für Humanitäre Hilfe, Juni 1973.
Seit einem halben Jahrhundert verkörpert das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) die Solidarität der Schweiz bei Notsituationen im Ausland. Seit 50 Jahren erfüllt das SKH seinen Auftrag: Leben retten und Leiden lindern.
Erfahren Sie, wie sich das SKH weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit angepasst hat.
«Wir wären keine Menschen, wenn wir tatenlos zugesehen hätten»
Arthur Bill, erster Delegierter für Humanitäre Hilfe, Juni 1973.
Seit einem halben Jahrhundert verkörpert das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) die Solidarität der Schweiz bei Notsituationen im Ausland. Seit 50 Jahren erfüllt das SKH seinen Auftrag: Leben retten und Leiden lindern.
Erfahren Sie, wie sich das SKH weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit angepasst hat.
1973–1982
1983–1992
1993–2002
2003–2012
2013–2023
1973: Gründung SKH
Die Bildung eines Katastrophenhilfekorps wurde längere Zeit in der Öffentlichkeit und Politik diskutiert. Nachdem der Bundesrat zuhanden der Bundesversammlung einen Bericht zur Bildung des Korps einreichte, trat am 1. September 1972 Arthur Bill sein Amt als Delegierter des Freiwilligenkorps für Katastrophenhilfe an. Nach einer Vorbereitungs- und Planungszeit wurde im Mai 1973 das Fenster für die Rekrutierung der Freiwilligen geöffnet. Das Interesse war gross: 4000 Interessierte meldeten sich für das Korps. Rund 1000 Freiwillige wurden aufgenommen (86% Männer, 14% Frauen, 82% deutschsprachig, 12% französischsprachig, 6% italienischsprachig). Der Monat Mai 1973 gilt als Gründungsmonat des Schweizerischen Katastrophenhilfskorps (SKH). 2001 wurde das SKH umbenannt in Schweizerisches Korps für humanitäre Hilfe.
1984–85: Grossaktion während Saheldürre in Mauretanien
Im Umfeld der Saheldürre kam es mit rund 30
Korpsangehörigen zu einer grossen Aktion in einem Einsatzgebiet der Grösse der
Schweiz. Medizinisches, logistisches und weiteres Personal behandelte in 24
Zentren alle unterernährten Kleinkinder und ermöglichte ihnen so das Überleben
– dies bei Temperaturen, die auch nachts nicht unter 40 Grad fielen.
1990er-Jahre: neue internationale Normen zum Schutz der Menschen
In den 1990er-Jahren waren Konflikte der
Auslöser für internationale Bemühungen zur Beilegung von Kampfhandlungen, das
Aushandeln von Friedensabkommen und die Schaffung internationaler Normativität.
Die Krisen in Ruanda und Bosnien beispielsweise gaben den Anstoss zu neuen
internationalen Normen, zur Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs und
zu einem stärkeren internationalen Engagement in fragilen Kontexten.
2003: humanitär-militärische Koordination und Kooperation
Die Schweiz trug zusammen
mit dem OCHA und weiteren Staaten und Organisationen zum Erlass der Guidelines on
The Use of Military and Civil Defence Assets to Support United Nations
Humanitarian Activities in Complex Emergencies (MCDA Guidelines) bei. Das Dokument gibt Richtlinien für den Gebrauch von internationalen
militärischen und Bevölkerungsschutzmitteln vor, das heisst Personal,
Ausrüstung, Versorgung, Dienstleistungen zur Unterstützung der UNO bei der
Erfüllung humanitärer Ziele in Konflikten und anderen komplexen Notlagen. Die
Schweiz hat über Jahre auf die Verbreitung und Umsetzung der Richtlinien
national, regional und global hingewirkt.
2014: Ebola-Epidemie in Westafrika
Die Ebola-Epidemie,
die im März 2014 im Südosten Guineas begann und sich dann in Sierra Leone und
Liberia ausbreitete, übertraf alle bisherigen Ebola-Wellen Afrikas. Das
humanitäre Büro der DEZA in Liberia wurde mit SKH-Mitgliedern verstärkt, die
in drei Bereichen Unterstützung leisteten: Eindämmung der Epidemie durch
Prävention und Behandlung, Stärkung der Gesundheitssysteme der betroffenen
Länder sowie Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der
Epidemie. Diese drei Schwerpunkte wurden im Rahmen einer gemeinsamen Mission
des SKH und des Genfer Universitätspitals (HUG) in Liberia festgelegt. Zudem
schickte die Humanitäre Hilfe 30 Tonnen Schutzmaterial und unterstützte
die internationalen Anstrengungen zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie mit
32 Millionen Franken.
1973: Beginn der Partnerschaften
Im April 1973 vereinbarte der damalige Delegierte Arthur Bill Partnerschaften mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Diese Organisationen konnten die SKH-Mitglieder um Unterstützung bei ihren Einsätzen ersuchen. Vor allem im medizinischen Bereich wurden gemeinsame Einsatzteams gebildet. Ähnliche Vereinbarungen wurden in der Folge mit Schweizer Hilfseinrichtungen wie der Caritas und dem HEKS getroffen. Zudem wurde ein Abkommen mit dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) geschlossen, um bei humanitären Missionen auf die Transportmittel und andere Ausrüstung der Armee zugreifen zu können.
1984–85: Flüchtlingskrise im Sudan
Wegen Dürre und Bürgerkrieg flüchteten weit über
eine Million Menschen aus Äthiopien und dem Tschad in den Sudan. Das SKH
errichtete mit 63 Angehörigen unter anderem ein Flüchtlingslager für 20 000
Personen, eine Fussgänger-Hängebrücke und eine Transport-Seilbahn.
Seit 1994: Nothilfe und Wiederaufbau in Ruanda
Dem Genozid in Ruanda fielen zwischen einer
halben und einer Million Menschen zum Opfer. Korpsangehörige leisteten in
Ruanda und den umliegenden Ländern, wo grosse Flüchtlingsansammlungen zu
verzeichnen waren, zunächst Nothilfe (Medizin, Nahrung, Flüchtlingscamps). Es
folgten Wiederaufbaumassnahmen, vor allem in den Sektoren Gesundheit (Ausbildung
medizinisches Personal), Bau (Infrastrukturbauten, Schaffung von Wohnraum) und
Landwirtschaft (Saatgutprojekte). Bei der Massenrückkehr von über einer Million
Flüchtlingen Ende 1996 musste erneut Nothilfe geleistet werden; im Verlauf des
Jahres 1997 wurde diese allmählich wieder durch den Wiederaufbau abgelöst.
Zwischen 1994 und Anfang 1998 standen in der Region insgesamt 181 Korpsangehörige
im Einsatz.
2004: kurz- und langfristige Hilfe nach Seebeben und Tsunami in Südasien
Am 26. Dezember
2004 löste ein Erdbeben der Stärke 9,3 einen grossen Tsunami im Golf von
Bengalen aus. Von Indonesien bis Somalia wurden ganze Städte zerstört.
Insgesamt waren 13 Länder betroffen. Über 225 000 Menschen
starben und Millionen wurden obdachlos. Die Humanitäre Hilfe entsandte
48 Angehörige des SKH nach Sri Lanka, Indonesien und Thailand. Sie waren
in mehreren Bereichen aktiv: Bau von Notunterkünften und provisorischen
Trinkwasserversorgungsanlagen, medizinische Hilfe und Versorgung mit
Medikamenten sowie logistische Unterstützung bei der Verteilung der humanitären
Hilfe.
Im Frühling 2005 begann die zweite Hilfsphase der Humanitären Hilfe mit der Sanierung und dem Wiederaufbau von Infrastrukturen wie der grossen Trinkwasseraufbereitungsanlage im indonesischen Banda Aceh. In Abstimmung mit nationalen und lokalen Behörden wurden bis 2007 zahlreiche Schulen und Wohnhäuser in Sri Lanka, Indonesien und Thailand instandgesetzt. Die Schweiz wendete insgesamt 35 Millionen Franken für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme auf.
Im Frühling 2005 begann die zweite Hilfsphase der Humanitären Hilfe mit der Sanierung und dem Wiederaufbau von Infrastrukturen wie der grossen Trinkwasseraufbereitungsanlage im indonesischen Banda Aceh. In Abstimmung mit nationalen und lokalen Behörden wurden bis 2007 zahlreiche Schulen und Wohnhäuser in Sri Lanka, Indonesien und Thailand instandgesetzt. Die Schweiz wendete insgesamt 35 Millionen Franken für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme auf.
2015: Erdbeben in Nepal
Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem
Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert, dem mehrere heftige Nachbeben
folgten. Das Epizentrum lag 80 km nordwestlich von Kathmandu. Während der
Nothilfephase waren über 70 Fachkräfte des SKH im Einsatz. Die Humanitäre
Hilfe verteilte über 200 Tonnen Hilfsgüter, die 40 000 Familien
in sieben Bezirken zugutekamen. Die Spezialistinnen und Spezialisten des SKH
lieferten 50 Chlorproduktionsanlagen zur Trinkwasseraufbereitung, dank
denen das Krankheitsrisiko gesenkt werden konnte. Das «Mother and Child»-Team
des SKH war während eines Monats im Regionalspital der Stadt Gorkha im Einsatz
und betreute über 3000 Patientinnen und Patienten. In einer zweiten Phase
unterstützte die DEZA die mittel- und langfristigen Wiederaufbauprogramme mit
25 Millionen Franken.
1974–75: erste Grossaktion in Tschadseeregion
Im Herbst 1974 probte das Korps nach zweijähriger Aufbauarbeit zum ersten Mal den Ernstfall. In einer Grossaktion zugunsten der von einer Dürrekatastrophe heimgesuchten Bevölkerung in der Tschadseeregion wurden 99 ausgebildete Freiwillige aus allen Fachgruppen mit Material, Fahrzeugen und zwei Leichtflugzeugen rund um das Tschadseebecken eingesetzt. Die Freiwilligen bauten eine Flussfähre, fünf Lagerhäuser und drei Krankenstationen und verteilten einige hundert Tonnen Nahrungsmittel und Medikamente. Die Aktion dauerte bis Ende Februar 1975.
1988: Rettungskette rettete 25 Menschen in Armenien
Ein Erdbeben der
Magnitude 7,0 kostete in Armenien 25 000 Menschenleben. Während eines
viertägigen Einsatzes konnte die Rettungskette mit 37 Personen und 20 Hunden in
Spitak 25 Personen lebend retten. Einsatzleiter war Charles Raedersdorf,
der nur einen Monat zuvor sein Amt als Delegierter angetreten hatte. Als
Folgeaktion auf den Rettungsketteneinsatz wurden ein Notspital und
SKH-Notunterkünfte errichtet. Im Rahmen des
Wiederaufbaus errichtete die Schweiz 167 Wohnhäuser.
Seit 1996: Instandstellung von kriegszerstörter Infrastruktur in Angola
In der Region des südlichen Hochlandes um Huambo
leiteten 20 Korpsangehörige unter anderem die Instandstellung von 140 km
Strassen sowie mehrerer kriegszerstörter Brücken. Zudem wurden Schulhäuser
gebaut und lokale Fachkräfte im Brückenbau ausgebildet.
2003: Darfur-Krieg
Die Bevölkerung im
sudanesischen Darfur war von einer schweren humanitären Krise betroffen. Etwa
800 000 Menschen, das heisst die Hälfte der Bevölkerung Darfurs,
mussten vor der Gewalt fliehen. Viele flüchteten in den Tschad. Die
Humanitäre Hilfe stellte den UNO-Organisationen, unter anderem dem
Welternährungsprogramm (WFP), ein Dutzend Fachleute des SKH zur Verfügung.
Ende August 2004 konnte das WFP einen humanitären Korridor durch Libyen
einrichten, um die Darfur-Flüchtlinge in einem Lager im Osten des Tschad mit
Lebensmitteln zu versorgen. Die Lieferungen umfassten auch 450 Tonnen
Getreide, die aus den Beiträgen der DEZA an das WFP finanziert wurden. Die
Schweiz stellte 2004 über 16 Millionen Franken zur Unterstützung der
Binnenvertriebenen aus Darfur und für die sudanesischen Flüchtlinge im Tschad
bereit.
2015: Sendai-Rahmen für Katastrophenvorsorge
Der im März 2015 verabschiedete Sendai-Rahmen für Katastrophenvorsorge definiert die entsprechenden Schwerpunkte der internationalen Gemeinschaft für die Jahre 2015–2030. Die Schweiz hatte sich als Gastgeberin des Vorbereitungsprozesses in Genf für dieses Rahmenwerk eingesetzt. An den Gesprächen und Verhandlungen, die neun Monate dauerten, waren auch Mitglieder des SKH beteiligt. Die Schweiz setzte sich unter anderem dafür ein, dass die Stimme der Länder gehört wird, die am stärksten von Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Sie erinnerte auch daran, dass die Katastrophenvorsorge besser in die Entwicklungsprozesse integriert und der Privatsektor stärker einbezogen werden muss.
1975–76: Erdbeben Ostanatolien, Türkei
Nach einem starken Erdbeben im Hochland Ostanatoliens erbauten 28 Freiwillige mithilfe von Einheimischen in einem vollständig zerstörten Kleinbauerndorf innerhalb von vier Wochen 50 Häuser. In der Rekonstruktionsphase sanierten sie des Weiteren Ställe und je eine Schule, eine Moschee, ein Versammlungslokal, eine Brücke sowie die Wasserversorgung.
1988–1991: Gründung der INSARAG
Das schwere Erdbeben in Spitak, Armenien im Jahr 1988
hat gezeigt, dass die Koordinierung einer solchen Notfallhilfe verbessert
werden muss.
Die Schweiz schlug zuerst die Zusammenarbeit mit Deutschland und Österreich vor, was 1990 zu einem Vertrag und dann 1991 zur Gründung der Internationalen Beratungsgruppe für Such- und Rettungsdienste (INSARAG) führte. Ziel der INSARAG war es, internationale Standards, gemeinsame Regeln für die internationale Koordinierung mit UNOCHA sowie Ausbildung und Ausrüstung von Rettungsteams zu etablieren.
Die Schweiz hatte bereits Erfahrungen in «Capacity Building»-Programmen. In den Jahren nach der Gründung der INSARAG unterstützte die Humanitäre Hilfe eine ganze Reihe von Ländern im Aufbau lokaler Rettungsteams. Beispielsweise wurde China während zehn Jahren bis hin zur INSARAG Classification als Heavy Team beratend unterstützt.
Die Schweiz schlug zuerst die Zusammenarbeit mit Deutschland und Österreich vor, was 1990 zu einem Vertrag und dann 1991 zur Gründung der Internationalen Beratungsgruppe für Such- und Rettungsdienste (INSARAG) führte. Ziel der INSARAG war es, internationale Standards, gemeinsame Regeln für die internationale Koordinierung mit UNOCHA sowie Ausbildung und Ausrüstung von Rettungsteams zu etablieren.
Die Schweiz hatte bereits Erfahrungen in «Capacity Building»-Programmen. In den Jahren nach der Gründung der INSARAG unterstützte die Humanitäre Hilfe eine ganze Reihe von Ländern im Aufbau lokaler Rettungsteams. Beispielsweise wurde China während zehn Jahren bis hin zur INSARAG Classification als Heavy Team beratend unterstützt.
Ab 1999: Cash for Shelter
Die Humanitäre Hilfe der Schweiz schlug im
Zusammenhang mit der Errichtung von Zeltlagern in Albanien während des
Kosovokrieges vor, ein Programm «Cash
for Shelter» einzuführen. Bei Cash-Programmen, die sich auf Unterkünfte (Shelter)
konzentrieren, wird den Projektteilnehmenden Bargeld zur Verfügung gestellt, um
in eine Mietwohnung zu ziehen, Materialien für Unterkünfte zu kaufen oder für
Arbeit, technische Beratung oder andere Dienstleistungen zu bezahlen.
Nach anfänglichen Bedenken gegenüber dem Programm von Seiten UN und Schweizer Hilfswerken wegen Korruption, wurde nach der Antragsstellung ein Zusatzkredit von 10 Millionen Schweizer Franken gesprochen. Dies war der offizielle Beginn und internationale Durchbruch des Ansatzes und Begriffs «Cash for Shelter».
Nach anfänglichen Bedenken gegenüber dem Programm von Seiten UN und Schweizer Hilfswerken wegen Korruption, wurde nach der Antragsstellung ein Zusatzkredit von 10 Millionen Schweizer Franken gesprochen. Dies war der offizielle Beginn und internationale Durchbruch des Ansatzes und Begriffs «Cash for Shelter».
2005: Erdbeben in Pakistan
Die Humanitäre Hilfe war auch nach dem schweren
Erdbeben in Pakistan aktiv, das am 8. Oktober 2005 über
80 000 Menschenleben und 70 000 Verletzte forderte. Dabei
wurden über 300 Tonnen Material geliefert und 45 SKH-Mitglieder waren
bis Ende 2005 vor Ort. Mit dem Wintereinbruch verschärfte sich die humanitäre
Krise. Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Hilfslieferungen mussten
die betroffenen Regionen erreichen, bevor die Zugangsstrassen unpassierbar
wurden.
2016: erster Weltgipfel für humanitäre Hilfe
Der erste Weltgipfel für humanitäre Hilfe in
Istanbul hatte zum Ziel, die Weltgemeinschaft auf die immensen humanitären
Bedürfnisse aufmerksam zu machen, die vielfach auf Konflikte, Unter- und
Fehlentwicklung zurückzuführen sind, und auf politischer Ebene Lösungsansätze
vorzuschlagen. Die Schweiz kündigte an diesem Treffen an, dass sie ihr
Engagement in den Bereichen Mediation und Prävention ausbauen werde. Zudem rief
sie zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf und setzte sich dafür ein,
dass bedürftige Menschen neben Nothilfe auch Zukunftsperspektiven erhalten. Ein
von der Schweiz mitorganisiertes Treffen befasste sich mit der Frage, wie
Menschen, die wegen einer Naturkatastrophe oder den Folgen des Klimawandels in
ein anderes Land fliehen müssen, besser geschützt werden können. Die Schweiz
machte sich auch für eine stärkere Einbindung der lokalen Akteure in die
humanitäre Hilfe stark.
1976–80: Soforthilfe und Wiederaufbau in Friaul, Italien
Unmittelbar nach dem schweren Erdbeben in
Norditalien setzte die Schweiz 33 Korpsangehörige für Soforthilfe und
Wiederaufbaumassnahmen ein. Zur Verbesserung der medizinischen und der
Wasserversorgung wurden zwei Militärhelikopter eingesetzt (21 Flugeinsätze mit
200 Landungen). Die Wiederaufbauaktionen vor dem Wintereinbruch beinhalteten
die Erstellung von 50 Baracken und die Beschaffung von 120 Wohnwagen für
Obdachlose sowie Occasionsbaumaschinen. Im Rahmen der Direkthilfe wurden in
vier Gemeinden Häuser mit 66 Wohnungen, Stallungen und mehrere Alterswohnungen
errichtet.
1990–91: Versorgungsengpässe in Russland und Bulgarien
Nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion fehlten tragende soziale Strukturen. Zur Überbrückung von
Nahrungsmittelengpässen in Spitälern und Heimen von Moskau und Leningrad (Heute
Sankt Petersburg) überführten zehn Korpsangehörige per Camion über 70 Tonnen
Milchpulver und Kindernahrung. Auch in Bulgarien begleiteten Korpsangehörige
die Verteilung von Milchpulver und Medikamenten.
2000: Wirksamkeit der humanitären Hilfe
Die Schweiz und die
UNO (OCHA) organisierten gemeinsam eine Konferenz zur Verbesserung der
Wirksamkeit der humanitären Hilfe. Am 15. und 16. Juni 2000 kamen in
Freiburg 52 Staaten sowie mehrere internationale Organisationen und
Nichtregierungsorganisationen zusammen, um einen Aktionsplan auszuarbeiten.
Ziel war es, die Koordination aller Akteure zu verbessern, Hindernisse im
Bereich des Einsatzes von humanitärem Material und Personal abzubauen, die
gegenseitige Unterstützung von Nachbarländern durch bilaterale und
multilaterale Abkommen zu fördern sowie zivile Institutionen und nationale
Krisenmanagementzentren zu stärken. Der
Schutz der Zivilbevölkerung war ebenfalls ein wichtiges Thema.
2006: Krise im Nahen Osten
Nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen
Israel und der Hisbollah wurden im Juli 2006 rund 40 Spezialistinnen und
Spezialisten des SKH in den Libanon entsandt. Sie organisierten die Rückkehr
von 921 Schweizer Staatsangehörigen. Zudem leisteten sie Nothilfe für die
vertriebene Bevölkerung in der Region Beirut, vor allem über das IKRK. Im
September 2006 gewährte die Schweiz kurz nach dem Waffenstillstand einen
zusätzlichen Kredit von 20 Millionen Franken für die vom Nahostkonflikt betroffenen
Menschen. Dadurch konnten im Libanon Schulen instandgesetzt und
palästinensische Flüchtlinge unterstützt werden. Die Schweiz beteiligte sich
auch an der Beseitigung von nicht explodierten Streubomben, die von der
israelischen Armee abgeworfen worden waren. Im Besetzten palästinensischen
Gebiet wurde der Zusatzkredit zur Stärkung der Programme der Schweizer Partner
und zur Unterstützung des palästinensischen Roten Kreuzes verwendet.
2017: Rohingya-Exodus nach Bangladesch
Im August 2017
flohen fast eine Million Rohingya vor der Gewalt im Bundesstaat Rakhine im
Westen Myanmars nach Bangladesch. Die Flüchtlinge, die alles verloren haben,
unter ihnen viele Frauen und Kinder, leben seither in überfüllten Lagern in
der Region Cox’s Bazar im Südosten Bangladeschs. Vor Ort unterstützten
SKH-Mitglieder die NGO Solidarités International. Sie bohrten Brunnen,
installierten Handpumpen und sanierten zehn Wasserstellen in den Lagern. Des
Weiteren errichteten sie provisorische Latrinen, um Durchfallerkrankungen
vorzubeugen, und verteilten Seife und Binden. Sie lieferten Betten,
Nachttische und Infusionsständer an das Hauptspital von Cox’s Bazar. In Zusammenarbeit
mit drei Spitälern wurde eine Blutbank eingerichtet, um die Lücken im Bereich
Blutspenden und Bluttransfusionen zu schliessen. Später leisteten die
SKH-Mitglieder auch bei der Abfallbewirtschaftung und der Abwasserbehandlung
Unterstützung.
1976–81: Wiederaufbauaktion in Guatemala
Das Erdbeben in einer
stark bevölkerten Zone Guatemalas forderte 24 000 Tote, hunderttausende
Obdachlose und zerstörte 250 000 Häuser. Rund 40 Spezialistinnen und
Spezialisten des Korps bauten 2300 weitgehend erdbebensichere Wohnhäuser und 24
Gemeinschaftszentren. Der Grundsatz «Build Back Better» wurde in die
Wiederaufbauprojekte integriert, was bis dahin in der internationalen
Katastrophenhilfe nicht der Fall war. Die Schweiz gab neue Anstösse und
motivierte andere Organisationen zur Integration dieses Grundsatzes.
1991: Auswirkungen des Golfkrieges in der Türkei
Als Folge des Golfkrieges flohen mehrere
hunderttausend irakische Kurdinnen und Kurden in die Gebirgsregionen der
Türkei. Das SKH leistete mit 20 Korpsangehörigen Überlebenshilfe in den
Bereichen Schutz vor der Witterung, Verpflegung und – schwergewichtig –
Medizin. Dazu lieferte es mit mehreren Lastenzügen Hilfsgüter.
2001: Namensänderung und Aufstellung der Sofort-Einsatz-Teams
Toni Frisch änderte 2001
als eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Delegierter des SKH den Namen
des SKH. Die Abkürzung SKH als bereits etabliertes Kürzel blieb bestehen, aber
aus Schweizerisches Katastrophenhilfekorps wurde Schweizerisches
Korps für humanitäre Hilfe.
Im gleichen Zug veranlasste Toni Frisch die Aufstellung der SET, Sofort-Einsatz-Teams, als sich deutlich unterscheidende Alternative zur Rettungskette Schweiz. Die Idee dahinter waren kleine, flexible Teams bestehend aus sechs oder mehr Spezialistinnen und Spezialisten, die in der Nothilfe ihre Expertise schnell vor Ort einbringen können.
Im gleichen Zug veranlasste Toni Frisch die Aufstellung der SET, Sofort-Einsatz-Teams, als sich deutlich unterscheidende Alternative zur Rettungskette Schweiz. Die Idee dahinter waren kleine, flexible Teams bestehend aus sechs oder mehr Spezialistinnen und Spezialisten, die in der Nothilfe ihre Expertise schnell vor Ort einbringen können.
2010: Grossoperation nach dem Erdbeben in Haiti
Am 12. Januar 2010 wurde Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7 erschüttert. 230 000 Menschen starben und 1,5 Millionen wurden obdachlos. 150 Mitglieder des SKH und 170 Tonnen Hilfsmaterial wurden in das Katastrophengebiet entsandt. Die SKH-Mitglieder verteilten Notfallkits und Material zum Bau von Notunterkünften. Sie stellten rund 50 Brunnen instand, so dass 50 000 Menschen mit Trinkwasser versorgt werden konnten. Vor mehreren zerstörten Schulhäusern wurden Zelte aufgebaut, damit der Unterricht fortgesetzt werden konnte. Ein komplettes Feldspital wurde aus der Schweiz nach Haiti geflogen. Das medizinische Team des SKH behandelte über 800 Personen, nahm 620 chirurgische Eingriffe vor und half bei rund hundert Geburten.
In einer zweiten Phase half die Humanitäre Hilfe beim Wiederaufbau der schulischen Infrastruktur. Nach dem Erdbeben erhielt die DEZA als erste Organisation die Bewilligung des haitianischen Bildungsministeriums zum Bau von Schulen. Sämtliche Gebäude wurden nach den Normen für erdbeben- und wirbelsturmsichere Bauten erstellt, damit sie weniger anfällig für Naturkatastrophen sind. Im Juli 2010 eröffnete die DEZA in Port-au-Prince ein Kompetenzzentrum für den Wiederaufbau (Centre de compétence reconstruction, CCR), das sich aus Fachleuten des SKH und des Privatsektors zusammensetzt.
In einer zweiten Phase half die Humanitäre Hilfe beim Wiederaufbau der schulischen Infrastruktur. Nach dem Erdbeben erhielt die DEZA als erste Organisation die Bewilligung des haitianischen Bildungsministeriums zum Bau von Schulen. Sämtliche Gebäude wurden nach den Normen für erdbeben- und wirbelsturmsichere Bauten erstellt, damit sie weniger anfällig für Naturkatastrophen sind. Im Juli 2010 eröffnete die DEZA in Port-au-Prince ein Kompetenzzentrum für den Wiederaufbau (Centre de compétence reconstruction, CCR), das sich aus Fachleuten des SKH und des Privatsektors zusammensetzt.
2020: Explosion im Hafen von Beirut
Am 4. August
2020 explodierten 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Lager im Hafen von
Beirut. Die Detonation zerstörte ganze Strassenzüge im Umkreis des Hafens.
Auch Schulen und Spitäler wurden beschädigt oder zerstört.
38 Expertinnen und Experten des SKH beteiligten sich während eines Monats
an den humanitären Hilfsmassnahmen. Zusammen mit den lokalen Behörden
überprüften sie über 80 beschädigte Gebäude auf ihre Stabilität und
Bewohnbarkeit. Die Humanitäre Hilfe entsandte medizinische Fachkräfte des SKH
und lieferte 1500 Kilogramm Material, um die Betreuung von Müttern und
Kindern in zwei Spitälern zu unterstützen. Architektinnen und Architekten des
SKH halfen bei der Instandsetzung von 19 Schulen, die gemeinsam mit dem
libanesischen Bildungsministerium ausgewählt wurden. Die DEZA stellte insgesamt
rund 6 Millionen Franken für die Unterstützung der Bevölkerung in Beirut
bereit.
Ab 1976: Build Back Better
Der Grundsatz
«Build Back Better»
wurde in die Wiederaufbauprojekte nach dem Erdbeben in
Guatemala im Jahr 1976 integriert, was bis anhin in der internationalen
Katastrophenhilfe nicht der Fall war. Die Schweiz gab neue Anstösse und
motivierte andere Organisationen zur Integration dieses Grundsatzes. Innerhalb
der Wiederaufbauprojekte bildeten die SKH-Fachkräfte lokales Personal aus, die
künftige Hausbesitzende anlernen würden. Alle Beteiligten wurden in hohem Masse
in die Planung und den Wiederaufbau involviert.
1990–96: Naturkatastrophen in den Philippinen
Nach einem Erdbeben, dem Ausbruch des Vulkans
Pinatubo sowie einem Wirbelsturm in den Philippinen wurden unter anderem
Notunterkünfte für über 500 Obdachlose errichtet und 48 Schulzimmer
wiederaufgebaut. In diesem Zusammenhang entwickelten SKH-Spezialistinnen und
Spezialisten einen erdbeben- und wirbelsturmsicheren Schulhausbautyp. Ferner
wurde das Verhalten der Schlammströme rund um den Pinatubo untersucht und die
Regierung bezüglich Anordnung von geotechnischen Massnahmen beraten.
2011: Syrienkrise
Im Zuge des Arabischen Frühlings kam es 2011 zu
Demonstrationen in den Strassen Syriens. Die Proteste wurden blutig
niedergeschlagen. Es folgte eine humanitäre Krise, die die ganze Region
erfasste. Die Syrienkrise beeinträchtigt seit mehr als einem Jahrzehnt das
Leben von mindestens 12 Millionen Menschen. Über 5,5 Millionen
Syrerinnen und Syrer fanden im Libanon, in Jordanien, in der Türkei und im Irak
Zuflucht. In Syrien selbst gibt es mehr als 6 Millionen Binnenvertriebene.
Die Mitglieder des SKH beteiligten sich an mehreren Direktaktionen. So
sanierten sie etwa im Libanon und in Jordanien 80 Schulen, damit syrische
Flüchtlingskinder den Unterricht besuchen können. In Zusammenarbeit mit den
libanesischen Behörden verbesserten sie das Wassermanagement in der
Bekaa-Ebene, wo Tausende syrische Flüchtlinge leben. Die Mitglieder des SKH
werden auch UNO-Organisationen zur Verfügung gestellt. Zwischen 2011 und 2022
waren 55 Spezialistinnen und Spezialisten in Syrien, im Libanon, im Irak,
in Jordanien und in der Türkei für die UNO im Einsatz, wo sie in Bereichen wie
Trinkwasserversorgung, sanitäre Einrichtungen, Unterkünfte und Schutz für
gefährdete Bevölkerungsgruppen Unterstützung leisteten.
2022: Krieg in der Ukraine
Am 24. Februar
2022 marschierten russische Truppen in der Ukraine ein. Wenige Tage später
leitete die Humanitäre Hilfe Sofortmassnahmen ein. In den folgenden Wochen
wurden über 70 SKH-Mitglieder in die Ukraine sowie nach Polen und Moldova
entsandt. Die DEZA lieferte mehr als 1000 Tonnen Hilfsgüter in die
Ukraine. Nach einem ersten Einsatz vom westukrainischen Lwiw aus wurden die
SKH-Mitglieder in die Schweizer Botschaft in Kiew integriert, als diese im Mai
2022 wieder eröffnet wurde. Die Mitglieder des SKH wirken zusammen mit den
Partnern der DEZA bei der Umsetzung von mittelfristig angelegten Programmen
mit. Zudem führen sie Direktaktionen in den Bereichen Wasser- und
Sanitärversorgung sowie Instandsetzung beschädigter Häuser durch.
1978–79: Flüchtlingskrise in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo)
33 SKH-Freiwillige halfen mit, die Notsituation
in Bas-Zaire, wo mehrere zehntausend Flüchtlinge aus Angola eingetroffen waren,
zu lindern. Im Auftrag des UNHCR arbeiteten die Korpsangehörigen von April 1978
bis Ende 1979 in den Bereichen medizinische Betreuung der Flüchtlinge,
Verteilaufgaben (Lebensmittel, Kleider, Medikamente) und in der Organisation
von Transporten. Dieser Einsatz des Korps fand in der Schweizer Presse ein
lebhaftes Echo.
1991–98: Einsatz von 165 Korpsangehörigen in Ex-Jugoslawien
Als Folge des innerjugoslawischen Konflikts
standen in den sieben Jahren von 1991 bis Anfang 1998 insgesamt 165
Korpsangehörige im Einsatz. Sie leisteten in einer ersten Phase Nothilfe und
erstellten wintersichere Unterkünfte für rund 30 000 Personen. In der
Wiederaufbauphase stellten sie Infrastrukturbauten (unter anderem gegen 100 Schulhäuser
für 50 000 Schülerinnen und Schüler) instand. In Kroatien wurden in
acht Dörfern für 3000 Personen zerstörte Häuser wieder bewohnbar gemacht. Im
Rahmen des Wiedereingliederungsprogramms für aus der Schweiz zurückkehrende
Flüchtlinge leiteten SKH-Angehörige Hilfeprojekte in jenen Regionen, die
Heimkehrende aufnahmen, sowie die Bauarbeiten zur Bereitstellung von temporärem
Wohnraum für Rückkehrende ohne eigene Unterkunft
2011: Sucheinsatz bei Sendai, Japan
Am 11. März 2011 ereignete sich ein grosses
Seebeben in der japanischen Region Tohoku. Das Beben mit der Stärke 9,1 forderte
rund 22 000 Opfer. Ein Schweizer Such- und Abklärungsteam von insgesamt 23
Spezialistinnen und Spezialisten, sowie 9 Suchhunde, reiste in die vom Beben
und Tsunami betroffenen Stadt Sendai. Dem Team gelang es drei Opfer zu orten.
2023: Erdbeben Türkei/Syrien
Am 6. Februar 2023 bebte die Erde in der
Türkei und Syrien mit einer Magnitude von 7,8. Ein weiteres Beben am gleichen
Tag erreichte die Stärke 7,5. Die Naturkatastrophe forderte über
50 000 Tote und mehr als 100 000 Verletzte.
87 Mitglieder der Rettungskette Schweiz reisten in die Türkei, wo sie in
der Region Hatay im Einsatz waren. Die Rettungskette Schweiz konnte
elf Personen retten, darunter zwei Neugeborene. In einer zweiten Phase leisteten
über 30 SKH-Mitglieder einen humanitären Einsatz. Sie verteilten Zelte und
lebensnotwendige Güter wie Hygiene-Sets. Sie installierten sanitäre Anlagen für
die Obdachlosen. Die medizinischen Fachkräfte des SKH unterstützten ein Spital
in Antakya/Hatay. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden des Spitals behandelten sie
rund 400 Kinder und Mütter.
1980–81: Erdbeben in Algerien
Nach einem Erdbeben, das rund 2700 Menschen
tötete, erfolgte die erste Soforthilfe bereits in Stil und Zeitablauf der
später zu bildenden Rettungskette: Eingesetzt wurden zwei chirurgische mobile
Sofortequipen, wovon die erste von der Rega eingeflogen wurde. Korpsangehörige
errichteten und betrieben ein kleines Zeltspital, setzten Funkmittel mit
Verbindungen bis in die Schweiz ein und betrieben drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Nachgezogen wurde eine
pädiatrisch-medizinische Equipe. 22 Freiwillige kamen während der
Soforthilfe zum Einsatz. Beim Wiederaufbau wurde unter Leitung von sechs
Baufachleuten ein Gymnasium für 1000 Schülerinnen und Schüler errichtet.
1981: Gründung Rettungskette Schweiz
Im Herbst 1981 wurde erstmals in einer
zweitägigen kombinierten Übung die Zusammenarbeit zwischen dem
Katastrophenhilfekorps, dem Bundesamt für Luftschutztruppen, der
Schweizerischen Rettungsflugwacht und dem Verein für Katastrophenhunde erprobt.
Die vier Organisationen bildeten anfänglich die Rettungskette, die bei einer
Erdbebenkatastrophe gemeinsame Soforthilfe in den vier Tätigkeitsbereichen
«Orten, Bergen, Transportieren und Versorgen» leisteten.
1981: Abkommen mit dem UNHCR
Ab 1978 wurden
SKH-Mitglieder dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) zur Verfügung
gestellt. Sie erstellten Notunterkünfte und leisteten medizinische sowie
logistische Hilfe in mehreren afrikanischen und asiatischen Ländern. Diese
Erfahrungen bei der Unterstützung von Binnenvertriebenen führten dazu, dass die
Details der SKH-Einsätze für das UNHCR im November 1981 in einem Abkommen
offiziell geregelt wurden. Ähnliche Partnerschaften entstanden in der Folge mit
anderen UNO-Organisationen.
1982–83: erster Einsatz Rettungskette im Nordjemen (heute Jemen)
Nach einem Erdbeben im Nordjemen kam die
Rettungskette Schweiz, bestehend aus den Organisationen Schweizerisches
Katastrophenhilfekorps, Bundesamt für Luftschutztruppen, Schweizerischen
Rettungsflugwacht und Verein für Katastrophenhunde, zu ihrem ersten Einsatz. Sie
konnten drei Menschen retten. Im Rahmen des Wiederaufbaus bauten und betrieben
20 Korpsangehörige fünf Dispensarien.
Scrollen, um weiterzulesen
Wischen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden